Die Präanalytik ist eine der wichtigsten Phasen im diagnostischen Prozess, und Fehler in diesem Bereich können schwerwiegende Folgen haben. In der Präanalytik geht es darum, Proben korrekt zu entnehmen, zu lagern und zu transportieren, damit die spätere Analyse verlässliche Ergebnisse liefert. Ein einziger Fehler in der Präanalytik kann zu falschen Diagnosen und damit zu einer falschen Behandlung führen. Daher ist es entscheidend, aus Fehlern in der Präanalytik zu lernen und Verbesserungen vorzunehmen. In diesem Artikel werden wir einige Fallstudien aus der Präanalytik betrachten, die zeigen, wie Fehler vermieden und die Qualität der Präanalytik langfristig gesichert werden können.
Was ist Präanalytik und warum ist sie so wichtig?
Die Präanalytik umfasst alle Schritte, die vor der eigentlichen Analyse von Proben durchgeführt werden. Dazu gehört die Identifikation des Patienten, die Entnahme der Probe, deren Lagerung und der Transport ins Labor. Fehler in der Präanalytik sind besonders kritisch, weil sie die Grundlage für alle weiteren Diagnoseschritte darstellen. In der Präanalytik werden auch Bedingungen wie der Zeitpunkt der Entnahme und die Auswahl des richtigen Röhrchens berücksichtigt, die für die Analyse entscheidend sind. Fehler in der Präanalytik können dazu führen, dass die Proben unbrauchbar werden oder die Ergebnisse verzerrt sind, was die gesamte Diagnose beeinflussen kann. Deshalb ist die Präanalytik eine Schlüsselphase, die besondere Aufmerksamkeit erfordert.
Fallstudie 1: Fehlerhafte Patientenidentifikation in der Präanalytik
Ein häufiger Fehler in der Präanalytik ist die falsche Identifikation von Patienten. In einer Fallstudie eines großen Krankenhauses wurde festgestellt, dass in mehreren Fällen die Proben fälschlicherweise einem anderen Patienten zugeordnet wurden. Dies geschah, weil bei der Entnahme der Probe nicht konsequent überprüft wurde, ob der Patient korrekt identifiziert war. Diese Fehler in der Präanalytik führten zu falschen Ergebnissen und einer fehlerhaften Behandlung. In einem Fall führte der Fehler sogar zu einer unnötigen Operation.
Dieser Vorfall zeigte, wie wichtig es ist, die Identifikation des Patienten in der Präanalytik besonders sorgfältig durchzuführen. Um solche Fehler zu vermeiden, wurde das Krankenhaus dazu angehalten, ein zusätzliches System zur Patientenidentifikation zu implementieren, bei dem Barcodes und digitale Identifikationsmethoden zum Einsatz kamen. Die Präanalytik profitierte hier von der Digitalisierung und einer doppelten Überprüfung der Patientendaten.

Fallstudie 2: Fehlerhafte Probenentnahme und deren Folgen
In einer weiteren Fallstudie aus einem Labor wurde ein Fehler in der Präanalytik entdeckt, bei dem eine Blutprobe in das falsche Röhrchen gegeben wurde. Der Laborant hatte versehentlich ein Röhrchen ohne Antikoagulans verwendet, obwohl das für die Analyse erforderliche Röhrchen mit einem speziellen Zusatzstoff versehen sein musste. Dies führte dazu, dass die Probe unbrauchbar wurde und die Analyse nicht durchgeführt werden konnte.
Dieser Fehler in der Präanalytik führte zu einer erheblichen Verzögerung der Diagnose und zu unnötigen Wiederholungen der Tests. Nach diesem Vorfall wurde ein neues System zur Schulung des Laborpersonals eingeführt, das es ermöglichte, die Probenentnahme besser zu standardisieren und sicherzustellen, dass immer das richtige Röhrchen verwendet wird. Diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, Fehler in der Präanalytik zu minimieren und die Qualität der Probenentnahme zu verbessern.
Fallstudie 3: Unzureichende Lagerung und Transport von Proben
In einer anderen Fallstudie, die sich mit der Präanalytik im Bereich der Biochemie befasste, wurde festgestellt, dass eine Probe aufgrund unzureichender Lagerung und Transportbedingungen verfälschte Ergebnisse lieferte. Die Probe war über einen längeren Zeitraum nicht korrekt gekühlt worden, was zu einer Veränderung ihrer chemischen Zusammensetzung führte. Als die Probe analysiert wurde, ergaben sich ungenaue Werte, die zu einer falschen Diagnose führten.
Dieser Fehler in der Präanalytik konnte durch die Einführung eines besseren Systems zur Überwachung der Lager- und Transportbedingungen verhindert werden. Eine kontinuierliche Temperaturüberwachung der Proben und die Implementierung von Alarmfunktionen stellten sicher, dass alle Proben während des gesamten Prozesses der Präanalytik korrekt behandelt wurden. Die Präanalytik wurde durch diese Maßnahme deutlich verbessert, da sie die Integrität der Proben bewahrte und Fehler vermied.
Lektionen aus den Fallstudien zur Präanalytik
Aus diesen Fallstudien können mehrere wichtige Lektionen für die Präanalytik gezogen werden:
- Sorgfältige Identifikation: Die korrekte Identifikation des Patienten und der Proben ist der erste und wichtigste Schritt in der Präanalytik. Fehler in diesem Bereich können zu falschen Diagnosen führen. Ein verbessertes System zur Identifikation kann Fehler in der Präanalytik minimieren.
- Standardisierte Probenentnahme: Die Probenentnahme muss stets standardisiert und unter strengen Vorgaben erfolgen. Fehler in diesem Schritt beeinträchtigen die Qualität der Analyse und führen zu verzerrten Ergebnissen. Schulungen und klare Arbeitsanweisungen sind entscheidend.
- Optimierte Lagerung und Transport: Die korrekte Lagerung und der Transport von Proben sind entscheidend für die Genauigkeit der Analyse. In der Präanalytik müssen Proben unter den richtigen Bedingungen transportiert werden, um Verfälschungen zu vermeiden.
- Kontinuierliche Schulung: Das Personal, das mit der Präanalytik betraut ist, muss regelmäßig geschult werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass alle Beteiligten die Bedeutung der Präanalytik verstehen und Fehler vermieden werden.
Fazit: Fehler in der Präanalytik als Chance zur Verbesserung
Fehler in der Präanalytik sind unvermeidbar, aber sie bieten wertvolle Chancen zur Verbesserung. Durch die Analyse von Fallstudien und das Lernen aus Fehlern können Prozesse optimiert und die Qualität der Präanalytik erheblich verbessert werden. Indem Krankenhäuser, Labore und medizinisches Personal Fehler in der Präanalytik ernst nehmen, können sie sicherstellen, dass zukünftige Diagnosen präzise und zuverlässig sind.